One Shot of Conspiracy
Verschwörungsvideos selbst gemacht
Zielgruppe: ab 6. Klasse
Zeit: ca. 180 min
Zielsetzung: Die Schülerinnen und Schüler setzen ihr Wissen hinsichtlich der Struktur von Verschwörungstheorien in die Entwicklung und Darstellung einer eigenen Erzählung um. So setzen sie sich aktiv mit den Lerninhalten auseinander und vertiefen ihr Verständnis. Aus der eigenen Erfahrung reflektieren sie die Motive und den inneren Antrieb von Menschen, die Verschwörungserzählungen verbreiten.
Ablauf:
- Als Voraussetzung für diese Methode müssen sich die Schülerinnen und Schüler zuvor mit den Inhalten und der Struktur von Verschwörungstheorien auseinandergesetzt haben, da diese Methode bestehendes Wissen anwendet und handlungsorientiert vertieft.
- Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, sich in Kleingruppen von max. 5 Personen eine eigene Verschwörungstheorie auszudenken, sie argumentativ auszuarbeiten und in einem kurzen Videoclip aufzunehmen und zu präsentieren.
- Zur Entwicklung der Verschwörungserzählung dient der Leitfaden, an dem sich die Schülerinnen und Schüler langhangeln können:
1. Themenfindung
Ein guter Ansatz für die Entwicklung von Verschwörungstheorien ist es, alltägliche Phänomene umzudeuten, also eine alternative Erklärung für den Grund des Auftretens, den Ablauf, die Form etc. zu finden. Dabei ist es wichtig, die Grundzüge von Verschwörungstheorie mit zu bedenken (Was ist das Zielt der Verschwörung? Wer hat einen Vorteil durch die Verschwörung und worin besteht dieser Vorteil? Wer ist Opfer der Verschwörung? Wer verfügt über die notwendigen Mittel, diese Verschwörung durchzuführen?)
2. Ausarbeitung
Die erste Idee wird anhand der folgenden Fragen weiter ausgeformt. Welche Beweise gibt es für die Verschwörung? Welche Fakten lassen sich im Sinne der Verschwörungstheorie umdeuten? Gibt es Fakten oder logische Folgerungen, die die Verschwörung in Frage stellen oder sogar widerlegen könnten? Mit welchen Argumenten kann man diese entkräften und für die eigene Theorie nutzen? Wie können Menschen von der Verschwörung überzeugt werden?
3. Planung des Videoclips
Die Verschwörungserzählung soll so überzeugend wie möglich in einem Videoclip dargestellt werden. Den Ideen zur Ausgestaltung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Folgende Leitfaden helfen bei der Planung der Aufnahme: Was soll im Clip passieren (Ablauf)? Was wird gesagt (Text)? Welche Materialien sollen zur Veranschaulichung genutzt und gezeigt werden (Requisite)? Wo soll gedreht werden (Drehort)?
4. Aufnahme
Eine Aufnahme ohne Schnitt (One-Shot-Clip) ist die einfachste Umsetzung. Voraussetzung für die Videoaufnahmen sind technische Kompetenzen im Umgang mit der Videofunktion des Smartphones. Das Smartphone als Aufnahmegerät ist der Altersgruppe etabliert. Sollten die Schülerinnen und Schüler den Anspruch formulieren, mehrere Einstellungen zusammenschneiden zu wollen, so können verschiedentliche kostenfreie Schnitt-Anwendungen genutzt werden (z. B. Kinemaster). Hierbei sollten jedoch seitens der Teilnehmenden schon Erfahrungen im Videoschnitt bestehen. Bei der Aufnahme ist u.a. darauf zu achten: Smartphone quer nehmen; Ruhe herstellen; in der One-Shot-Methode nicht mitten im Text nochmal ansetzen; Bild durch Stativ, Handyhalterung etc ruhig halten; Ton mit Kopfhörern kontrollieren; mehrfach aufnehmen, Verständlichkeit kontrollieren, ggf. optimieren.
5. Präsentation
Zum Abschluss werden die Ergebnisse in der Gruppe präsentiert und ausgewertet. Welche Verschwörungstheorie war überzeugend und wodurch? Entstanden Zweifel, ob die Darstellung nicht doch einen wahren Kern hat und wenn ja, an welchem Punkt? Wer könnte die Verschwörungserzählung zu welchem Zweck für sich nutzen? Welche Konsequenzen hätte es, würde dieses Narrativ Verbreitung finden?
Material:
Für die medienpraktische Arbeit mit dem Smartphone stellt der Klickwinkel e.V. gut gemachte Tutorials zur Verfügung, die eine Einführung in die Basics der Videoaufnahme geben.
10 Regeln für Deinen Smartphone-Dreh (4 min) | externer Link zu YouTube