Geheimnisschutz und Whistleblowing
Online-Veranstaltung
Programm
16.00 Uhr Eröffnung
Jochen Fasco, TLM Erfurt, und Prof. Dr. Christian Alexander, FSU Jena
16.20 Uhr Whistleblowing und Journalismus im digitalen Umfeld
Prof. Dr. Tobias Gostomzyk, TU Dortmund
16.40 Uhr Schutz von Geschäftsgeheimnissen und Handlungsfreiräume für Medien
Prof. Dr. Ronny Hauck, HU Berlin
17.00 Uhr Journalistische Erfahrungen
Ilka Brecht, Redaktionsleiterin Frontal 21 (ZDF), Berlin
17.20 Uhr Nachfragen und Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Christian Alexander
Kontakt/Anmeldung
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Medienrecht | Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena | Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena | Telefon: +49 (0)3641 942-100 | E-Mail: ls-alexander@uni-jena.de, www.rewi.uni-jena.de/veranstaltungen
Die Berichterstattung durch Medien kollidiert häufig mit den Geheimhaltungsinteressen Dritter. Einerseits muss die Rechtsordnung Geheimnisse, insbesondere Privat-, Geschäfts-, Dienst- oder Staatsgeheimnisse, schützen. Andererseits darf ein Geheimnisschutz nicht dazu führen, dass Informationen über Fehlverhalten und Rechtsverstöße, die typischerweise im Verborgenen erfolgen, nicht aufgedeckt werden können. Deswegen schützt die Rechtsordnung zugleich Whistleblower, die vertrauliche Informationen über Rechtsverletzungen offenbaren.
Whistleblower sind zudem eine wichtige journalistische Informationsquelle. Vor allem investigativer Journalismus ist oft auf Personen angewiesen, die vertrauliche Informationen weitergeben. Hier stellt sich nicht nur die Frage des rechtlichen Umgangs mit Whistleblowern, sondern auch das Problem des Schutzes der journalistischen Informationsquellen. Selbst wenn Medien Informationen rechtswidrig gewinnen, dürfen sie diese Informationen nach der Rechtsprechung unter bestimmten Voraussetzungen veröffentlichen.
Im deutschen Recht finden sich im Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG) erstmals Regelungen, die das Konfliktfeld zwischen dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen und Medientätigkeit näher regeln. Zudem hat die Europäische Union eine Whistleblower-Richtlinie verabschiedet, die bis Ende 2021 in das nationale Recht umzusetzen ist.
Die 10. Jenaer Medienrechtlichen Gespräche von Friedrich-Schiller-Universität und TLM gehen dem komplexen Spannungsfeld zwischen Geheimnisschutz, Whistleblowing und Medientätigkeit nach. Die Veranstaltung findet online statt und bietet die Möglichkeit zur interaktiven Beteiligung. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail ist bis zum 16.11.2020 erbeten. Alle angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten die erforderlichen Zugangsdaten per E-Mail.