Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich die Senderlandschaft und die Programmleistung des lokalen Fernsehens in Thüringen in den letzten Jahren stabilisiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Programmanalyse der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), die in dieser Woche vorgestellt wurde. Im Vergleich zu 2010 konnten die bestehenden Sender ihr Sendevolumen und die Informationsleistung halten oder sogar noch leicht ausbauen. Im Kern bestehen die Programme meist aus eigen-, auftrags- oder koproduzierten Informationssendungen, die in Form von tages- und wochenaktuellen Magazinen ausgestrahlt werden.
Die vier reichweitenstärksten Anbieter (Salve.TV, JenaTV, Südthüringer Regionalfernsehen und Rennsteig TV) heben sich im Sendevolumen und der Informationsleistung deutlich von den kleineren Sendern ab. Alle vier bemühen sich um eine vielfältige, aktuelle und regelmäßige Berichterstattung aus ihren Sendegebieten. In ihren Informationssendungen decken sie ein breites Themenspektrum ab und setzen vorrangig auf Berichte, Reportagen und Interviews. Darüber hinaus weisen sie in ihren Profilen, Konzepten und Strukturen jedoch durchaus große Unterschiede auf.
Bei den kleineren Sendern verfolgen tv.altenburg und Kabel Plus mit etwa einer Stunde originärem redaktionellen Programm pro Woche und einer konsequenten Ausrichtung auf wochenaktuelle Informationssendungen eine ähnliche Konzeption. Der Saale-Info-Kanal verzichtet dagegen auf ein regelmäßiges Informationsmagazin und setzt ganz auf ausgewählte monothematische Einzelsendungen. Die ganz kleinen Sender mit einer Reichweite von weniger als 5.000 Haushalten unterscheiden sich in Konzeption, Struktur und Zielsetzung grundlegend von den größeren Programmen. Sie lassen sich mit den großen Sendern nicht direkt vergleichen, sind aber dennoch ein fester Bestandteil der Thüringer Lokalfernsehlandschaft.
Im Interesse der Wirtschaftlichkeit wurden in Thüringen seit 2010 mehrere Sendegebiete vergrößert bzw. zusammengelegt. In den meisten Verbreitungsgebieten ist es damit gelungen, die bestehenden Sender zu stabilisieren oder andere lokale Programme aus der Region zuzuführen, die das Gebiet inhaltlich mit versorgen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung im Frühjahr 2014 waren zehn Veranstalter zugelassen und neun auf Sendung.
Die Untersuchung bietet bereits zum fünften Mal seit 1999 einen vollständigen Überblick über die Programmangebote und -strukturen der lokalen Fernsehsender in Thüringen. Neben dem Umfang und der Struktur der Programme wurden auch das Spektrum der behandelten Themen, die Akteure und Lokalbezüge der Berichterstattung sowie der Umfang der Werbung untersucht. Der Untersuchungszeitraum umfasste vier natürliche Wochen aus dem März und April 2014.
Hinweis:
Die vollständige Präsentation sowie die Profile der Thüringer Sender sind im Internet hier abrufbar.