„TLM im Gespräch“ zu Hass, Hetze und Desinformation in der Online-Welt
Online-Talk mit Autor Hans Demmel in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Hass und Hetze in der Online-Welt schwappen zunehmend in die analoge Wirklichkeit. Auch Desinformation im Netz wird immer stärker zum Problem in der Medienwelt. Hierunter leidet der demokratische Willensbildungsprozess, da Entscheidungen sich immer weiter von Fakten entfernen und gesellschaftliche Gruppen diffamiert werden. Der ehemalige Medienmanager und Autor Hans Demmel berichtet im Videotalk „TLM im Gespräch“ über seine Erfahrungen mit der Informationsgewinnung ausschließlich über sogenannte alternative Medien im Netz.
Hans Demmel analysiert in seinem Buch „Anderswelt – Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ die zunehmend gereizte und aufgeheizte Medienlandschaft. In dem 2021 gemeinsam mit dem Journalisten Friedrich Küppersbusch veröffentlichten Buch, eine Mischung aus Tagebuch, Dokumentation, Reportage und Interviews über rechte Medien in Deutschland, analysiert er die Wirkungsweise rechter Medien anhand von Tichys Einblick, MMNews, KenFM, Compact und Junge Freiheit, deren Websites und YouTube-Kanälen.
Im Gespräch mit Kirsten Kramer, TLM, berichtet er über seinen halbjährigen Selbstversuch, bei dem er sich ausschließlich die Lektüre und die Videos dieser Publikationen verordnet, Tagebuch geführt und den Einfluss auf sein Denken festgehalten hat.
„Die Landesmedienanstalten gehen konsequent gegen Hass, Hetze sowie Desinformation im Netz vor. Neben der repressiven Regulierung kommt auch der Prävention eine besondere Rolle zu. So ist beispielsweise die in der Medienbildungsarbeit vermittelte Kompetenz, den Wahrheitsgehalt von Informationen bewerten zu können, unabdingbar, um sich in der Fülle der Angebote zurecht zu finden und seriös recherchierte und aufbereitete Informationen von Fake News unterscheiden zu können“, verdeutlicht Jochen Fasco, Direktor der TLM. Der TLM geht es mit diesem neuen Format darum, in geeigneter Weise über ihre Arbeits- und Tätigkeitsfelder zu informieren.
„Hass, Hetze und Desinformation im Netz sind eine Bedrohung unserer demokratischen politischen Kultur und somit eine Herausforderung für die politische Bildung. Nutzerinnen und Nutzer dürfen nicht zu Benutzten werden, sondern müssen Informationssouveränität erlangen und behalten. In der Medienbildung ist die TLM ein wichtiger Akteur und Partner, mit dem wir gern dieses Projekt umgesetzt haben“, so Franz-Josef Schlichting, Leiter der LZT.