25.10.2018

Thüringen schreibt medienbezogene Elternarbeit ganz groß

Medienbildung

Medienerziehung von Kindern braucht kompetente Eltern. Fernsehen ist bei den Jüngsten immer noch das meistgenutzte Medium, mit wachsendem Alter bekommt das Internet hohe Bedeutung. Die Eltern aller Schulanfänger und Drittklässler in Thüringen erhalten daher in der Woche vom 29. Oktober bis 2. November Broschüren mit Medientipps vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) und der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM).

Mit dem Ratgeber „FLIMMO – Programmberatung für Eltern“ gibt es aktuelle Hinweise rund um das Fernsehprogramm. Internettipps sind im „Internet-ABC“ zusammengefasst. Hier finden Eltern Ratschläge für die Begleitung der ersten Schritte ihrer Kinder im Internet. Erstmalig liegen Informationsflyer der Vereine „Seitenstark“ und „Erfurter Netcode“ bei, die über qualitätsvolle Internetseiten für Kinder im Grundschulalter informieren. Zudem erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Webcam-Sticker der Initiative jugendschutz.net, welche sich für mehr Rücksicht auf Kinder und Jugendliche im Internet stark macht.

Die Materialien werden den Eltern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Resonanz der Eltern auf die Aktionen in den vergangenen Jahren war positiv. Sie sind dankbar für die Hinweise und Anregungen, die sie bei ihrer Medienerziehung unterstützen.

Beim diesjährigen Auftakt für die Verteilung von „FLIMMO“ und „Internet-ABC“ übergeben der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter und der Direktor der TLM Jochen Fasco am 26. Oktober 2018 in der Worbiser Grundschule „Am Ohmgebirge“ die ersten Exemplare an die Schüler und Schülerinnen. Gemeinsam mit ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern kommen sie in die Schule und erfahren beim Schüler-Eltern-Medientag viele Dinge, die für den Gebrauch der unterschiedlichsten Medien wichtig sind, ob sie nun digital oder traditionell angeboten werden.

Viele nutzen inzwischen schon im Grundschulalter ganz selbstverständlich das Internet. Eltern sehen das unterschiedlich – von aufgeschlossen bis kritisch. Vor Fragen wie: „Wieviel Zeit sollte mein Kind mit Medien verbringen? Ab welchem Alter kann ein bestimmtes Computerspiel genutzt werden? Welche Sendungen im Fernsehen sind für mein Kind geeignet oder welche sollte es lieber nicht ansehen?“ oder „Sollte mein Kind schon allein im Internet surfen?“ stehen viele Eltern.

TLM-Direktor Jochen Fasco betont: „Die Mediennutzung von Kindern ist so vielfältig wie die Angebote der Medienwelten. Ob Fernsehen, Internet, Apps auf dem Tablet, Kommunikation mit dem Smartphone – für Kinder haben diese Medien ihren Reiz und ihre Gefahren. Eltern und Schule haben die Aufgabe, Kinder in dem Aufwachsen mit Medien zu unterstützen. Der FLIMMO und das Internet-ABC sind ansprechende und pädagogisch durchdachte Materialien, um Eltern in ihrer Medienerziehung zu stärken.“

Bildungsminister Helmut Holter ergänzt: „Wenn es um die Medienerziehung unserer Kinder geht, ist echte Teamarbeit gefragt: Erwachsene können Gefahren besser erkennen und die Qualität von Inhalten besser einschätzen. Kinder und Jugendliche haben wiederum oft einen unbefangeneren Zugang in die Medienwelt. Es gilt also, ganz praktisch voneinander zu lernen. Dafür bieten die vorgestellten Materialien hervorragende Voraussetzungen. Das bringt uns alle weiter.“

Hinweise:

Was ist FLIMMO?
Kinder mögen das Fernsehen. Es gehört zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen. Erwachsene sind häufig unsicher, was Kinder bedenkenlos sehen können und was ihnen vielleicht Probleme bereitet. In der Broschüre „FLIMMO“ und auch online unter www.flimmo.de oder über die App können sich Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen schnell und aktuell darüber informieren, welche Sendungen Kinder mögen, worauf diese achten und was für sie heikel sein kann. Den FLIMMO gibt es bereits seit 20 Jahren.

Was ist Internet-ABC?
Die werbefreie Plattform Internet-ABC (www.internet-abc.de) erleichtert Kindern, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen den Einstieg ins Internet. Auf ihr finden sich Tipps für einen sicheren, sinnvollen und kreativen Umgang mit dem Internet. Verständlich erklärt wird Wissenswertes über Suchmaschinen, Chats, Computerspiele, E-Commerce, Filtersoftware und Jugendschutz. Die Eingangsseite ist in zwei Bereiche aufgeteilt, in ein spielerisches Angebot für Kinder und ein informatives Angebot für Eltern.

Was sind seitenstark.de und Erfurter Netcode?
Das bundesweite Kinderseiten-Netzwerk Seitenstark engagiert sich gemeinsam mit dem Erfurter Netcode für qualitätsvolle, altersgerechte und kinderfreundliche Internetangebote, auf denen auch junge Kinder gefahrlos spielen, lernen und kommunizieren, aber auch gesellschaftliche Teilhabe, Meinungsbildung und Mitbestimmung einüben können.