Medienkompetenz in der modernen Medienwelt verlangt von Kindern und Jugendlichen kompetenten Umgang mit digitalen Geräten. Dafür ist „Coding“, also das Lernen zu programmieren, eine wichtige Kompetenz. Beim „Festival der Möglichkeiten“ des Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e. V. veranstaltete die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) am 21. Oktober 2020 den Programmier- und Making-Workshop „Make it – der Natur auf der Spur“ für Kinder zwischen 9 und 14 Jahren und erhielt hochrangigen Besuch. Helmut Holter, der Thüringer Bildungsminister, war gekommen, um sich über das Coding-Projekt vor Ort zu informieren – und dabei auch mitzumachen.
Die TLM bietet seit mehreren Jahren für interessierte Pädagogen/innen und Erzieher/innen sowie Kinder und Jugendliche Coding-Kurse an. Im Vordergrund steht dabei das Experimentieren im Team mit großem Spaß. Die Kinder und Jugendlichen experimentieren dabei mit verschiedenen Materialien, wie z. B. Haushaltsresten und elektronischen Bauteilen, um mit technischen Mitteln natürliche und naturwissenschaftliche Phänomene zu ergründen. Das Verständnis für Abläufe und Einzelschritte, das Basteln und Programmieren schafft die Kompetenz, um aus der analogen Welt digitale Befehle zu entwickeln und zum Beispiel selbstgebastelte Geräte zum Leben zu erwecken. Herzstück ist der Mini-Computer Calliope, den die Kinder und Jugendlichen mit Hilfe der medienpädagogischen Fachkräfte der TLM programmieren.
Minister Holter, Schirmherr des Festivals der Möglichkeiten, wurde im TLM-Projekt in eine Aufgabe für angehende Ingenieure und Computerexperten eingebunden. Gemeinsam mit TLM-Direktor Fasco nahm er an dem Coding-Projekt teil. Mit Schaschlikspießen, Knete, Schnur und weiteren Materialien mussten die jungen und älteren Tüftler zunächst einen möglichst hohen und zugleich stabilen Turm konstruieren. „Es geht dabei darum, mit solchen Aufgaben zu lernen, wie man Problemlösungen angeht: mit Kreativität, Durchhaltevermögen und zielgerichtetem Teamspirit und der Erkenntnis, dass viele Wege zur Lösung führen. Das gilt für die analoge wie für die digitale Welt, in der Probleme zukünftig immer häufiger mit programmierten Umgebungen gelöst werden“, ordnete Jochen Fasco die Übung ein.
Daran schloss sich für die Kinder und Jugendlichen das Programmieren mit der von Fraunhofer entwickelten Sprache „Roberta Light“ an. Auf dem Weg zum autonomen Verkehr programmierten die Teilnehmer ein Auto mit festgelegten Fahrstrecken. So erhielten die kleinen Ingenieure die ersten Einblicke in die Grundlagen der Digitaltechnik, die schon jetzt und vermehrt auch in Zukunft ihr eigenes Leben beeinflussen wird. Ein Riesenspaß und viele neue Erkenntnisse für alle.
Hinweise:
Die TLM bietet vielfältige Fortbildungen und medienpädagogische Projekte auch zum Thema „Coding“ an. Nähere Information gibt es hier. Nach zweijähriger Pilotphase der Fortbildungsreihe „Programmieren in der Grundschule mit dem Calliope mini“ wurden die Ergebnisse hierzu veröffentlicht. Eine interaktive E-Publikation der TLM zu „DENKWERKZEUGE -Programmieren mit NEPO und Calliope mini“ ist gratis und kann hier heruntergeladen werden.